Die Elbe

Die Elbe zählt zu den bedeutendsten Strömen Europas und hat heute von ihren Quellen hoch oben im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee eine Länge von 1.094 km, von denen sich 727 km auf deutschen und 367 km auf tschechischem Gebiet befinden. Seit alters her ist die Elbe sowohl ertragreicher Fischgrund, Trinkwasser-Reservoir und Ort des Badevergnügens, als auch völkerverbindender Handelsweg, auf dem seit über 1000 Jahren lebhafte Schifffahrt betrieben wird.

Große Pläne mit gesamteuropäischem Zuschnitt hatte bereits Kaiser Karl IV. zu Beginn des 14. Jahrhunderts geschmiedet: er wollte den Fluss mittels Uferbefestigungen und Stauwerken so regulieren, dass er ganzjährig schiffbar sei und zwar verbunden via Moldau (Vltava) über zu schaffende Kanäle mit der Donau als Magistrale zwischen Schwarzem Meer und Nordsee. Mit den Beschlüssen des Wiener Kongresses von 1815 erhielt die Elbe den Status einer internationalen Wasserstraße.

Zur für die Menschen am Strom gefahrloseren Abführung von Hochwasser und Eisgang sowie zur Schaffung besserer Schifffahrtsbedingungen wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts durch den Bau von Buhnen und Parallelwerken sowie durch Lauf-Korrekturen ein beständigeres Flussbett geschaffen.

Heute ist die Elbe mit ihren weitestgehend unverbauten Uferzonen ein naturnaher Kulturstrom, der als Wasserstraße - anders als Schienenwege und Autostraßen - erhebliche Kapazitätsreserven für eine umweltschonende Bewältigung wachsender Güterströme zwischen Böhmen, Mitteldeutschland und der Welt via Seehäfen hat. Unabdingbar dazu - aber auch gleichermaßen für den Erhalt der ufernahen Auenwälder mit ihrer Fauna sowie der Sicherung eines Großteiles der Trinkwasserversorgung der Menschen am Strom - ist die entschlossene Realisierung aller notwendigen Reparatur- und Ertüchtigungsarbeiten am Fluss, damit an wenigstens 345 Tagen im Jahr eine durchgängige Fahrwassertiefe von mindestens 1,60 m zwischen Ústí nad Labem (Aussig a. d. Elbe) und Geesthacht gewährleistet ist. Nur damit wird besonders auch für die weltmarktabhängige Wirtschaft im Elbe-Einzugsgebiet Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit gegeben; werden Arbeitsplätze und damit "Lohn und Brot" für die Menschen gesichert.

[HEINRICH]